Von 1899 bis zu seinem Tode im Jahre 1921 lebte Nikutowski in Kaub im Hotel „Zum Turm“. Ein Großteil seiner Werke zeigt daher auch Fluss-, Dorf und Stadtansichten aus der Region Rhein, Mosel und Lahn.
Erich Nikutowski wurde am 8. November 1872 in Düsseldorf geboren. Als Sohn des Düsseldorfer Malers Artur Nikutowski (1830-1888), der vornehmlich Historienmalerei und Schlachtenmalerei betrieb, wurde er bereits in jungen Jahren mit anderen Schülern in dessen Atelier ausgebildet. Es folgte eine Ausbildung an der Düsseldorfer Akademie. Früh wandte er sich der Landschaftsmalerei in der freien Natur zu. Im Stil der Impressionisten versuchte er die Stimmung des flüchtigen Moments in seinen Bildern einzufangen. Von 1899 bis zu seinem Tode im Jahre 1921 lebte Nikutowski in Kaub im Hotel „Zum Turm“. Ein Großteil seiner Werke zeigt daher auch Fluss-, Dorf und Stadtansichten aus der Region Rhein, Mosel und Lahn. Eins seiner bevorzugten Motive war die Inselburg Pfalzgrafenstein bei Kaub im Rhein. Nach kurzer Krankheit starb Erich Nikutowski am 6. Januar 1921 in Kaub im Alter von 49 Jahren.
Nikutowskis Bilder trugen ihm den Beinamen “Maler des Herbstes” ein, da sie vom Motiv, Stimmung und Belichtung herbstlich und melancholisch anmuten.
Es sind einsame, von goldenem herbstlichen Licht beschienene Landschaften, die Erich Nikutowski malte. Selten sieht man Menschen, dafür um so häufiger Wasser- und Flusslandschaften, Hafenansichten mit ruhenden Schiffen oder – von einem distanzierten Standort aus – die Aussicht auf einen Ort. Wenn sich doch mal Menschen in seine Bilder verirrt haben, dann eher als Beiwerk, das mit groben Pinselstrichen ausgeführt keine große Individualisierung erlaubt. Dennoch aber war der Maler als gesellig und humorvoll bekannt. Er war Mitglied verschiedener Künstlervereinigungen und -stammtische.
Auf den Notgeldscheinen, die ab 1918 im sogenannten Freistaat Flaschenhals ausgegegeben wurden, prangen Nikutowskis Bildmotive, beispielsweise die Pfalzgrafenstein auf dem 50-Pfennig-Schein der Stadt Caub (Schreibweise von Kaub bis 1933).